Hier mal wieder ein kleiner Beitrag von mir.
Nachdem ich Euch die letzten Male genug mit Autogeschichten belästigt habe
und mir auf der Straße nichts weiter Extremes passiert ist (außer der Motorradfahrer
der mir auf dem Hinterrad fahrend entgegen kam), kann ich mich endlich mal
neuen Themen widmen.
Heute also der Besuch beim Arzt. Naja eigentlich war es nicht mein erster
Besuch, sondern insgesamt mein vierter, aber jetzt wird es wirklich erzählenswert...
Also der Erste war damals im September, jeder Arbeitnehmer in Polen, muss
sich einem medizinischen Test. Damals wurde alles für mich organsiert, heute
muss ich mich selber um die Details kümmern.
Kurz zum Hintergrund, ich hab eine Schilddrüsenunterfunktion, und muss
regelmäßig Tabletten nehmen. Nachdem im Februar mein Vorrat aus Deutschland
aufgebraucht war, wurde es Zeit sich um Nachschub zu kümmern.
Hintergrund zweiter Teil, ich bin über meinen Arbeitnehmer über ein
Privatkliniknetz versichert, namens Medicover, d.h. in ganz Polen sind
Kliniken, die nicht nur im unserem Verständnis eine Klinik sind, sondern ein
Ärzteverbund. Mir wurde gesagt, anscheinend sind der Service und die Qualität
besser, aber das kann ich nicht beurteilen.
Dieser Verbund kooperiert jedenfalls auch mit anderen Ärztehäusern. Nachdem
Medicover aber nicht in meiner Nähe ist (dachte ich jedenfalls, bitte diese
Information im Hinterkopf behalten), bin ich zu einem medizinischen Zentrum
direkt bei mir um die Ecke gegangen. Der erste Eindruck damals war sehr gut,
ich bin abends vorbeigefahren und hab mir einen Termin beim Internisten geholt,
ich find es immer leichter persönlich mit den Leuten zu sprechen als übers
Telefon, so kann ich wenigstens noch ab und zu etwas Körpersprache verwenden
und etwas malen oder schreiben.
Lange Rede kurzer Sinn, der Erstkontakt war sehr angenehm, die Dame an der
Rezeption sprach fließend Englisch und hat mir einen Termin für den nächsten
Tag gleich morgens gegeben.
Der erste offizielle Besuch war auch hervorragend. Ich hab meine gewünschten
Tabletten bekommen und mir wurde Blut abgenommen wie geplant, um alles zu
checken.
Ich bekam einen Termin in 2 Wochen (damals), den musste ich aber wg. eines
Meetings absagen.
Danach hatte ich ehrlich gesagt, die Sache aus den Augen verloren, bis Ende
März, ich holte mir per Email einen neuen Termin um meine Blutanalyse zu
bekommen. 19 Uhr abends, perfekt für mich. Als ich vor 3 Wochen in die Praxis
marschierte war ich noch guter Dinge. Die Dame(n) an der Rezeption waren alle
neu für mich und keine Sprach Englisch, und nur mit Mühe und Not konnte ich
mich verständigen. Nach einer halben Stunde mühsamer Kommunikation mit Hilfe
eines weiteren Patienten erfuhr ich, der Arzt ist schon zu Hause, der hatte nur
bis 18.30 Sprechstunde. Ich war etwas genervt, aber gut kann passieren...
Also neuer Termin, diesmal sagte man mit 18:30, aber bitte eine halbe Stunde
vorher da sein. Das war am Mittwoch. Ich war pünktlich da, und kam auch wie
gehofft beim Arzt dran. Im Zimmer schaute er mich fragend und wollte wissen,
was ich denn möchte? Kurz erklärte ich Ihm, Ich - Schilddrüsenunterfunktion -
Blutanalyse - wie ist mein Ergebnis?
Danach wurde es aber erst richtig witzig.
Arzt: "Wo ist denn die Blutanalyse, haben Sie die mit?"
Ich: "Ähh nein, die hab ich hier machen lassen, ich denke mal wie wird
bei meinen Akten sein"
Der Arzt drehte suchend die DIN A5 Karteikarte (anscheinend meine Akte) um, und
suchte die Analyse, enttäuscht stellte er fest, dass dahinter NICHTS war.
Arzt: Die hab ich nicht, warten Sie bitte ich frag am Empfang
Nach 2 Minuten kam er wieder, die finden Sie nicht, evtl. hat jemand Ihren
Namen falsch geschrieben.... Wir müssen eine Neue machen.
Ich: innerliches Augenrollen "aha ok"
Mir wurde aufgeschrieben was ich machen soll, und wurde raus geschickt. Ich
bin erstmal schnurstraks zum Empfang und hab 3 Leute damit beschäftigt, meine
Blutanalyse zu suchen! Doch die war nicht da. Nach wieder einmal einer halben
Stunden Diskussion (es wurde nicht viel gesagt, es dauert einfach die Wörter zu
finden) wurde mir ein neuer Termin gegeben.
Nach 2 erfolglosen Terminen, habe ich beschlossen nächste Woche doch direkt
zu Medicover zu gehen. Auf der Homepage hab ich dann auch ein neues Zentrum
gefunden, das auf meinem Arbeitsweg liegt. Also ich hoffe nächste Woche kann
ich das Kapitel endlich abschließen.
Bis dahin halten die Tabletten auch noch locker
Ciao Sebastian
Samstag, 28. April 2012
Donnerstag, 12. April 2012
Was lange währt...
wird endlich gut.
nach 4 Monaten, 6000 Kilometern und unzähligen Emails und Verhandlungen, Wutausbrüchen und Schockmomenten ist mein Auto endlich wieder GANZ.
Am Ende hat alles gut geklappt, die direkte Kommunikation mit der polnischen Versicherung war um ein vielfaches besser als mit dem deutschen Schadensregulierer...
Spannend wurde es am Ende nur noch, als die Versicherung den Kostenvoranschlag nicht vollständig akzeptiert hat und angefing Stundenlöhne und Arbeitsschritte auszutauschen, aber die Werkstatt meinte auf die Nachfrage nur: "Kein Problem, für Versicherungen haben wir einen anderen Stundenlohn, und wir können es auch anders reparieren, dann ist es günstiger..."
Versteh ich gar nicht, so eine Fensterscheibe ist doch zum Lackieren viel schneller ein- und ausgebaut als einfach nur abgeklebt... ;-)
Aber wie gesagt, jetzt ist alles wieder wie Ende November.
Schönen Gruß aus Polen
Sebastian
nach 4 Monaten, 6000 Kilometern und unzähligen Emails und Verhandlungen, Wutausbrüchen und Schockmomenten ist mein Auto endlich wieder GANZ.
Am Ende hat alles gut geklappt, die direkte Kommunikation mit der polnischen Versicherung war um ein vielfaches besser als mit dem deutschen Schadensregulierer...
Spannend wurde es am Ende nur noch, als die Versicherung den Kostenvoranschlag nicht vollständig akzeptiert hat und angefing Stundenlöhne und Arbeitsschritte auszutauschen, aber die Werkstatt meinte auf die Nachfrage nur: "Kein Problem, für Versicherungen haben wir einen anderen Stundenlohn, und wir können es auch anders reparieren, dann ist es günstiger..."
Versteh ich gar nicht, so eine Fensterscheibe ist doch zum Lackieren viel schneller ein- und ausgebaut als einfach nur abgeklebt... ;-)
Aber wie gesagt, jetzt ist alles wieder wie Ende November.
Schönen Gruß aus Polen
Sebastian
Sonntag, 1. April 2012
Wohnen in Warschau
Wie bereits angekündigt hier mal wieder eine kleine Geschichte aus dem
Alltag in Warschau - Wohnen...
Meine Wohnung kennt Ihr ja, aber ich hab euch glaube ich noch nie von der Anlage erzählt in der sie ist.
Zu der Anlage gehören 6 Häuser mit je 18 Wohnungen. Die komplette Anlage ist eingezäunt und kann nur über 2 Tore betreten werden, die nur mit Schlüssel oder Zahlencode geöffnet werden können.
Allerdings nur zwischen 6:00 und 23:00 Uhr, in der Nacht werden die beiden Türen nämlich verriegelt und man kann die Anlage nur noch betreten in dem man beim Security Guard vorbei geht.
Jetzt könnte natürlich die Frage aufkommen, ob man sich in dieser Situation komisch vorkommt? 24h Sicherheit? Aber ehrlich gesagt, verlasse ich die Anlage meistens über die Garage und ob ich jetzt einen Schlüssel benutze oder einen Code eintippe ist mir nicht so wichtig. Und der Security Typ ist mehr Schein als Sein. Denn ich klopfe den Armen immer nur nachts wach, er öffnet die Tür und weiß nichtmal wer ich bin.
Aber ich gebe zu, es ist etwas nervig immer zu warten bis er aufgewacht ist und sich zur Tür bewegt hat ;-)
Und wenn Ihr denkt ich wohne in einer Sicherheitszone, dann lest mal weiter...
Letzte Woche hatte ein Brasilianer zum Angrillen eingeladen und der wohnt noch extremer. Dort ist nicht nur jede einzelne Wohnanlage überwacht, sondern auch noch der ganze Straßenkomplex. Die verschiedenen Straßen werden von einem Erdwall umgeben auf dem ein Zaun steht.
Also wenn man diesen Bereich betreten will, muss man an der Schranke beim Securityman ganz genau die Adresse mit Straße Nummer und Wohnungsnummer angeben, die per Funk durchgegeben werden, aber bloß an WEN?
Aber in der Anlage ist alles perfekt, der Supermarkt ist um die Ecke, neben der Bankfiliale und dem Friseur... Alles direkt um die Ecke, bei mir leider nicht...
Sebastian
Meine Wohnung kennt Ihr ja, aber ich hab euch glaube ich noch nie von der Anlage erzählt in der sie ist.
Zu der Anlage gehören 6 Häuser mit je 18 Wohnungen. Die komplette Anlage ist eingezäunt und kann nur über 2 Tore betreten werden, die nur mit Schlüssel oder Zahlencode geöffnet werden können.
Allerdings nur zwischen 6:00 und 23:00 Uhr, in der Nacht werden die beiden Türen nämlich verriegelt und man kann die Anlage nur noch betreten in dem man beim Security Guard vorbei geht.
Jetzt könnte natürlich die Frage aufkommen, ob man sich in dieser Situation komisch vorkommt? 24h Sicherheit? Aber ehrlich gesagt, verlasse ich die Anlage meistens über die Garage und ob ich jetzt einen Schlüssel benutze oder einen Code eintippe ist mir nicht so wichtig. Und der Security Typ ist mehr Schein als Sein. Denn ich klopfe den Armen immer nur nachts wach, er öffnet die Tür und weiß nichtmal wer ich bin.
Aber ich gebe zu, es ist etwas nervig immer zu warten bis er aufgewacht ist und sich zur Tür bewegt hat ;-)
Und wenn Ihr denkt ich wohne in einer Sicherheitszone, dann lest mal weiter...
Letzte Woche hatte ein Brasilianer zum Angrillen eingeladen und der wohnt noch extremer. Dort ist nicht nur jede einzelne Wohnanlage überwacht, sondern auch noch der ganze Straßenkomplex. Die verschiedenen Straßen werden von einem Erdwall umgeben auf dem ein Zaun steht.
Also wenn man diesen Bereich betreten will, muss man an der Schranke beim Securityman ganz genau die Adresse mit Straße Nummer und Wohnungsnummer angeben, die per Funk durchgegeben werden, aber bloß an WEN?
Aber in der Anlage ist alles perfekt, der Supermarkt ist um die Ecke, neben der Bankfiliale und dem Friseur... Alles direkt um die Ecke, bei mir leider nicht...
Sebastian
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