Dienstag, 28. Februar 2012

Never Ending Story

Eigentlich stimmt der Titel nur halb, denn das Ende meines Versicherungskampfes ist in Sicht, aber vorher musste ich einen weiteren Preis bezahlen.

Ich war die letzten 1,5 Wochen in Deutschland unterwegs, und hab dort den deutschen Kollegen von meiner Auto-Versicherungs-Schlacht erzählt. Als ich dann am Freitag wieder in Polen war, und voller Tatendrang die Ratschläge meiner Kollegen umsetzen wollte, sagte mir ein polnische Kollege.

Für dich ist ein Einschreiben gekommen, hier ist der Zettel, du musst es bei der Post abholen. Er wußte auch so viel, dass es von der Polizei ist… Ich hoffte auf das Unfallprotokoll

Voller Freude hab ich mich in der Mittagspause in mein Auto gesetzt und bin los. Vorher hab ich mir von einem ortsansässigen Kollegen noch den Weg erklären lassen, und prompt hab ich mich verfahren. Auf einmal war die Straße zu Ende und ich fuhr über Schotter, und stand irgendwann auf dem Hof eines Landwirtschaftsbetriebes.

Hier war ich wohl falsch. Also wieder zurück...

Die erste Person die ich am Straßenrand fand, wollte ich mit meinem Polnisch fragen: "Wo ist die Post?" Blöd nur das ich "Was ist die Post?" fragte. Soviel zu meinen polnischen Sprachkenntnissen. Naja, aber nachdem ich fast direkt vor der Post stand, hat mich die Frau wohl verstanden und auf ein Gebäude gedeutet. Zur Info, bevor ihr denkt ich könnte nicht lesen oder Zeichen deuten, das Haus sah nicht aus wie eine Poststation.

Um die erste Spannung zu nehmen, ja es war das Protokoll der Polizei, und die Versicherung hat schon bestätigt, dass alles in Ordnung ist, und ich möge doch meine Unterlagen nochmal schicken, sie hätten nichts aus Deutschland bekommen. Aber dazu später mehr.

Die andere Geschichte geht noch weiter.

Also ich wieder zurück war, und meine Auto abstellte, hörte ich von meinem hinteren Rad, ein Zischlaut. HURRA Ich hab ein Loch im Reifen.

Nachdem ich auf die Schnelle eh nichts machen konnte, und dringend etwas erledigen musste, hab ich den Reifen erstmal Reifen sein gelassen.
Abends ein kurzer Blick vorm losfahren, halbe Luft raus. Langsam ging es zur Tankstelle, Luft nachfüllen, und vorsichtig weiter nach Warschau zurück. Vorher hab ich noch kurz bei meiner Werkstatt vorbeigeschaut, klar die hatte schon zu. Somit war also die Samstagsbeschäftigung gesichert...

Auto ab in die Garage! Morgen sieht die Welt schon besser aus. Wie zu erwarten, war der Reifen total platt. Aber für was hat man denn ein Ersatzrad im Kofferraum. Das ging auch relativ einfach drauf, als ich aber den Wagenheber wieder runter kurbelte, merkte ich, das Notrad sieht auch nicht so prall aus. Da sieht man mal wieder den typischen Autofahrer, das Auto hab ich seit zig Jahren, aber das ich mal die Luft bei dem kontrolliere, geschweige es mal heraushole. FEHLANZEIGE! Auf zu Tankstelle, aber langsam, schließlich fehlte auch hier die Luft.

 Bei der ersten Tankstelle war der Kompressor kaputt, also weiter zu nächsten...

In der Werkstatt sagte man mir dann, man habe keinen Ersatzreifen des gleichen Types da (klar, die hatte ich ja damals schon bestellt) und reparieren können wir nicht, da wir nicht das nötige Equipment haben. Zum Glück bekam ich die Adresse des Partner Reifendantlers. Der Geschäftsführer sprach ein akzentfreies English und so wurde mir schnell und kompetent geholfen.

Der Reifen wurde geflickt. In der Lauffläche steckte noch die Schraube, so konnte das Loch auch recht schnell gefunden werden.

So das war der Preis des Protokolls. Die Überschrift habe ich deswegen gewählt, weil seitdem ich in Polen / bzw. auf dem Weg dorthin bin, sind mir laute Dinge mit meinem Auto zum ersten Mal passiert. Liegen geblieben, Unfall und platter Reifen.
Ich halte Euch auf dem Laufenden was mir als nächstes passiert, und hoffentlich gibt es auch mal wieder eine Geschichte die nicht von meinem Auto handelt.

Sonntag, 12. Februar 2012

Anruf bei der Polizei

So es dreht sich mal wieder um meinen Autoschaden. Seit 2 Monaten fahre ich jetzt mit einem kaputten Auto herum... und leider geht nichts vorwärts. Die Kommunikation mit der deutschen Versicherung, die mit der polnischen Versicherung in Verbindung steht, ist äußerst mühsam. Ich bekomme Infos erst nach mehrmaligen nachfragen, und nach meiner letzten Email ist jetzt erst aufgefallen, dass der Schaden von der Polizei aufgenommen worden ist, obwohl ich die Daten alle abgegeben hatte...

Naja ärgern hilft da wohl wenig. Ich war mittlerweile so dreist und hab die polnische Versicherung direkt angeschrieben, und siehe da, eine Mitarbeiterin spricht deutsch und ich hab mehr Infos bekommen, als aus Deutschland.
Folgender Status, die Verursacherin hat die Schuld bei der Versicherung nicht zugegeben, und jetzt ist es meine Pflicht es zu beweisen. Daraufhin hab ich ihr erst einmal gesagt, dass die Polizei den Unfall aufgenommen hat und ich auch noch einen Zeugen habe (als Back Up).

Die Dame wollte sich mit der Polizei in Verbindung setzen und das Protokoll anfordern. Ich bin gespannt wie lange das dauert. Ich vermute ja mittlerweile, da steckt ein System dahinter.
Daher hab ich beschlossen selbst die Polizei anzurufen, desto schneller ich das Protokoll habe, desto schneller bekomm ich mein repariertes Auto.

Also die Telefonnummer der Wache im Internet gegooglet und los ging es. Bei der ersten Nummer ging keiner ran, und bei der zweiten zum Glück schon.

Ich: Hello, this is Sebastian speaking, do you speak English?

Dame: NO.

War ja irgendwie klar. Also hab ich gerade einen Kollegen gebeten mit der Dame zu telefonieren. Hab ihm kurz gesagt was ich haben will und meine Unterlagen vor ihm ausgebreitet.

Ich konnte dem Gesprächsverlauf nur schwer folgen, ich verstand es nur wenn meine Daten durchgegeben worden sind. Nach langem hin und her, fragte mich mein Kollege. Hast du den Namen des Polizisten? Ja den hatte ich zum Glück. Dann wurde wieder diskutiert und das Gesicht meines Kollegen wurde immer kritischer.
Schließlich sagte er mir. Es gibt bei dieser Wache niemanden der so heißt! Hast Du evtl. gesehen wie irgendjemand dem Polizisten Geld gegeben hat. Sie finden nichts zu den Daten...

Mir wurde kurz schlecht. Ich hatte von korrupten Polizisten in Polen gehört, aber es nicht in meinem Fall vermutet. Ich hab mir bereits geärgert, dass ich auf den Kosten wohl dann sitzen bleiben werde.
Mein Kollege sprach schon wieder mit der Polizei.

Zum Glück stellte sich heraus, dass es sich um eine Verwechselung gehandelt hat. Der Polizist hat Aushilfsweise auf der Wache gearbeitet, gehört aber nicht zur Stammbesetzung. Schließlich wurden die Daten gefunden, und ich wurde gebeten eine Email mit meiner Anfrage zu schreiben.

Naja weiter bin ich immer noch nicht, aber wenigstens gibt es etwas bei der Polizei.

Montag, 6. Februar 2012

Geisterfahrer in Warschau

Die komischsten Geschichten passieren mir eigentlich nur im Straßenverkehr.

Heute auf dem Weg nach Hause ist mir doch tatsächlich ein Geisterfahrer entgegengekommen. Um die Situation zu entschärfen, es war ein Krankenwagen mit Blaulicht. Aber um die Sache doch dramatisch darzustellen, er fuhr auf der falschen Seite einer baulich getrennten und 6-spurigen Straße mit relativ hohem Tempo.

Ich war ehrlich gesagt etwas geschockt als das Auto auf mich zu kam. Ich bin von der mittleren auf die linke Spur gewechselt und hab in weiter Entfernung das Blaulicht leuchten gesehen. Ich dachte mir nichts weiter dabei, bis ich das Auto auf mich zukommen sah. So schnell habe ich noch nie zuvor versucht wieder auf die Mittelspur zu kommen. Dabei hatte ich ehrlich gesagt auch etwas bammel irgendein Auto zu rammen, da ich erstens nicht ohne Grund links gefahren bin, und zweitens Polen auch mal rechts überholen.

Es ist jedoch nichts passiert, und es hat mich mal wieder gelehrt im Warschauer Straßenverkehr ist nichts unmöglich. Warum der Wagen da gefahren ist, ich habe keine Ahnung. Die Gegenseite war zwar zähfließend, aber eine Gasse in der Mitte wäre meiner Ansicht nach ungefährlicher gewesen.

Freitag, 3. Februar 2012

Kalt einfach nur kalt

Ciao a tutti,

kurzer Wetterzwischenstand, heute früh waren es -18° C, es wirklich kalt! Die Nase friert beim Atmen zu, das ganze Gesicht ist taub vor Kälte, aber angeblich soll es noch kälter werden, ich warte gespannt.

 Den coolesten Spruch den ich die Tage gehört habe:

 Raucher sterben in Warschau nicht an Lungenkrebs, die erfrieren vor der Tür! Zum Glück bin ich Nichraucher!

 In diesem Sinne, freut Euch, dass es so schön warm bei Euch ist.

Gruß Sebastian