Sonntag, 27. November 2011

Currywurst und goldene Ente


Ich habe seit gestern meine Schwester zu Gast und werde Ihr in der nächsten Woche meine neue Stadt zeigen. So hat es mich gestern mal wieder seit langem nach Old Town und in den Bereich der Nowy Swiat verschlagen.

Beim Laufen, habe ich dann mit Freude festgestellt, dass ja auch hier Weihnachtsmärkte gibt, naja das ist etwas übertrieben, es war nämlich nur eine einzige Bude…Komisch NUR ein Stand? Und warum ist neben dem Stand ein Tor, dass wir das Brandenburger Tor aussieht… Momentmal der Mann der Glühwein verkauft, spricht ja Deutsch mit seinen Kollegen, und auch alle Beschriftungen sind auf Deutsch.

Das Rätsels Lösung: Es handelt sich um ein Projekt der 20-jährigen Freundschaft zwischen Warschau und Berlin. Kurzerhand wurde für 3 Tage eine Berliner Currywurstbude mit Glühwein-Verkauf  und inkl. Deutschem Personal nach Warschau gefahren und aufgebaut.

Und der Bratwurstverkauf kam glaub ich auch sehr gut an, denn es war eigentlich immer was los (wir sind 2x daran vorbei gekommen). Natürlich haben auch wir haben gleich zugeschlagen.



 


Im Zentrum von Old Town haben wir dann noch einen Weihnachtsmarkt gefunden, dort wurde aber kein Glühwein sondern warmes Bier verkauft und natürlich allerlei Zeug wie in Deutschland.

Eine weitere Geschichte kommt nicht wirklich von mir, sondern steht so in meinem Reiseführer, und gelesen habe ich sie, als wir kurz vor dem Fryderyk Chopin Museum waren.

ACHTUNG keine Werbung, aber die Quelle will ich schon angeben: Szurmant und Niedzielska, Warschau, erschienen im Michael Müller Verlag, 2010, S. 131. (Ich hoffe das ist richtig zitiert, habe das zum letzten mal zu meiner Diplomarbeit gemacht).



In einem Brunnen unter dem Fryderyk-Chopin-Museum steht die Skulptur einer Ente mit Krone, die an eine beliebte Warschauer Gute-Nacht-Geschichte erinnert, das Märchen von der Goldenen Ente:
Eine wunderschöne Prinzessin wurde von einer bösen Hexe in eine Ente verzaubert und in die Verliese unter dem Ostrogski-Palast gesperrt. Erst wenn jemand einen Teil des Münzschatzes unter dem Palast findet und ihn an einem einzigen Tag für sein Vergnügen ausgibt, wäre sie von dem bösen Zauber erlöst. Der Finder würde dann reich sein, denn den größeren Rest des riesigen Schatzes dürfte er für sich behalten…
Tatsächlich begab es sich eines Tages, dass ein junger Schuhmacher die 100 Dukaten fand. Den ganzen Tag lang irrte er umher, gab das Geld mit vollen Händen aus, bis ihm nur noch ein einziger Groschen bliebt. Er dreht ihn zwischen Daumen und Zeigefinger und warf das Geldstück schließlich einem bettelnden Kriegsinvaliden in den Hut. Frohen Mutes kehrte er zum Palast zurück. Doch weder bekam er den Schatz, noch wurde das schöne Mädchen erlöst, denn er hatte ja nicht die gesamte Summe zu seinem Vergnügen ausgegeben. Der Jüngling wurde aber ein gefragter Schuhmachermeister, fand eine liebevolle Frau und lebte mit seiner Familie fortan glücklich und zufrieden.
Die Moral des Märchens mit halben Happyend: Einem Bettler etwas zu geben, ist ganz in Ordnung – und Geld allein macht sowieso nicht glücklich.

In diesem Sinne. Viel Spaß beim Geldausgeben
Sebastian

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